Marstall wird Haus für alle

Die aktuellen Sitzungen der beiden Ausschüsse im Bereich Bauen und Finanzen machen Lust auf mehr. „Der Stadtumbau dient dem Wohle der Allgemeinheit“ zitierte die Architektin der Stadtplaner Rittmannsperger aus dem Baurecht und Ihr Kollege Böhme ergänzte: „Es geht nun um die Kunst, Spielräume zu schaffen.“ und „Die Vision nimmt Gestalt an.“.

Der Stadtumbau hatte sich vor fünf Jahren auf die Fahnen geschrieben, den Stadtkern lebendig zu machen.

Wir freuen uns, dass es mit dem Stadtumbau nun sichtbar weiter gehen wird. Aus unserer Sicht besteht beispielsweise nun nämlich auch für eine Projektidee, die wir im Wahlkampf skizziert hatten, eine reelle Chance. 

 

Der Marstall wird – wenn diese Idee eine Mehrheit findet – zum Haus für Alle. Ein Treff der Generationen. Ein Platz für das vielfältige Engagement der Wächtersbacher mit ihren Vereinen. 

Wir sehen den Um- und Ausbau des Marstallgebäudes mit direkter barrierefreier Anbindung an den Serenadenhof vor. Das macht das Gebiet auch an Abenden und am Wochenende lebendig, zu Zeiten also, wenn Arztpraxis und Stadtverwaltung geschlossen sind.

Einst vor mehr als drei Jahrhunderten als Nutzgebäude und Wohnraum für die Bediensteten der damaligen Schlossherren erbaut, wird nach dem unserem Dafürhalten der Marstall wieder von den Bürgerinnen und Bürgern von Wächtersbach genutzt. Das historische Gebäude in seiner besonderen Lage und dem wunderschönen Platz davor wird dann vielfältig genutzt: Kleine Feste, Ausstellungen, Musik und immer mal wieder ein Themen-Markt sind dann möglich. Aber auch private Feierlichkeiten sind dann willkommen. 

Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Ein solches Haus bietet dann auch Dach für bürgerschaftlich engagierte Gruppen und soziale Beratungsangebote. In einer unserer Mitteilungen von Anfang März 2021 hieß es: „Denken wir an eine Bäckerei mit einem ‚Café Mittendrin‘ oder mit einen ‚Frühstückstreff Gemeinsam statt einsam‘ – oder auch einen Kreativtreff, Spieletreff oder ähnliches, um den Marstall gewinnbringend zu nutzen. So werden vorhandene Vereinsstrukturen gefördert, und ein historisches Gebäude bleibt den Bürgern erhalten und wird nicht einer gewerblichen Nutzung zugeführt.“

Diese Gedanken sind nach wie vor sehr aktuell. Nicht erst die Pandemie hat doch deutlich gemacht, dass wir Orte brauchen, wo wir zusammenkommen können und mit anderen gemeinsam unsere Zeit sinnvoll verbringen können; so nehmen wir die Sehnsucht vieler Wächtersbacher nach einem sozialen Miteinander wahr – egal, ob jung oder alt. Das ist, was wir uns unter „gewinnbringend“ vorstellen. 

In den Sitzungen der Ausschüsse wurde auch darüber gesprochen, mit kommerziellen Investoren zusammen zu arbeiten; Teile des Schlossquartiers auf dem ehemaligen Brauereigelände sollen womöglich an Kapitalanleger veräußert werden. Das ist auch aus Sicht der Grünen ein denkbarer Weg, wenn Stadt und Investor gemeinsame Ziele – also soziale, ökologische und ästhetische Aspekte – formulieren. Dass aber Marstall und Rentkammer im Eigentum der Bürgerinnen und Bürger bleiben, ist nicht verhandelbar; das ist zumindest unsere Vorstellung von sinnvollem Investment.

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